Wasserstadt Limmer, Hannover/ text

 

Standort: Hannover
Wettbewerb: Mehrfachbeauftragung
                     09 | 2017

Bauherr: Wasserstadt Limmer Projektentwicklung GmbH
LP: 1-5
BGF: 4.200 m²
Landschaftsplaner: nsp christoph schonhoff landschaftsarchitekten stadtplaner BDA

Wasserstadt Limmer

Städtebauliche Ordnung und architektonische Interpretation

Die vorgegebene städtebauliche Ordnung der Wasserstadt Limmer mit den Kopfbauten als Hochpunkte am nördlichen Uferpark wird durch den architektonischen Entwurf zum Leben erweckt. Gliederung und Akzentuierung der Fassaden reagieren mit architektonischer Setzung, Materialität und Maßstäblichkeit auf den städtebaulichen Kontext. Es entsteht ein neuer Stadtraum, der im Dialog mit den Freiraumqualitäten des Quartiers eine besondere Identität entwickelt. Der Gebäudeentwurf greift ohne Einschränkungen die Festsetzungen des Bebauungsplanes und der vorliegenden Gestaltungsrichtlinien auf.

Gebäudetypologie / Wohnungsgrundrisse

Für die beauftragten Baufelder 6 + 7 wird ein Erschließungssystem mit geradläufigem Treppenhaus als 4-Spänner vorgeschlagen. Die Treppenhäuser werden über ein großzügiges Dachoberlicht belichtet. In den 1,5-Zimmern bis 4-Zimmer-Wohnungen werden Loggien bis auf wenige Ausnahmen an den Ecken der Gebäudegiebel angeordnet und ermöglichen eine zweiseitige Besonnung und die besondere Wahrnehmung des stadt- und freiräumlichen Bezugs. Die Grundrissanordnung der jeweiligen Geschosse reagiert auf die Fassadenidee. Die Wohnungen verfügen überwiegend über natürlich belüftete und belichtete Bäder, die an der Gebäudeaußenseite angeordnet sind. Sämtliche Wohnungen sind barrierefrei erschlossen und rollstuhlgerecht geplant. Die gemeinsam genutzte Tiefgarage wird über beide Treppenhäuser direkt an das vertikale Erschließungssystem angebunden.

Materialität und Oberflächen der Fassaden

Alle Gebäudeseiten erhalten eine Backsteinfassade. Die Fassaden werden durch unterschiedlich breite Fenster- und Loggienöffnungen gegliedert; die Höhe aller Öffnungen ist grundsätzlich gleich, um eine ruhiges, unaufgeregtes Gestaltungsprinzip zu erzielen. Die Fassaden thematisieren den Übergang zwischen privatem Wohn- und öffentlichem Straßenraum. Als Absturzsicherung für die Loggien wurde eine profilierte Metallblech-Konstruktion entwickelt, deren Transparenz von unten nach oben zunimmt. Während der untere Bereich keine Durchblicke und damit eine private Intimität ermöglicht, sind Durchblicke im oberen Brüstungsbereich und der Bezug zum Freiraum gewährleistet.

Freianlagen

Entwickelt aus dem vorgegebenen städtebaulichen Kontext und im Zusammenspiel mit den hochbaulichen Strukturen, entsteht ein Freiraumkonzept, das besondere Angebote und spannende Räume anbietet. Ziel ist es an diesem Standort ein Quartier zu schaffen, das durch Architektur und Freiraumgestaltung eine hohe Identität und Aufenthaltsqualität ermöglicht. Das räumlich und baulich klar ablesbare Konzept gliedert sich in öffentliche Straßen- und Platzflächen, private Höfe, Gärten und den Übergang in die freie Natur.