Gemeindehaus Jakobi-Kirchengemeinde/ text

 

Standort: Hannover
Wettbewerb: 2. Preis 2011
Auslober: Ev.-luth. Jakobi-Kirchengemeinde Hannover

Gemeindehaus Jakobi-Kirchengemeinde, Hannover

Die Jakobikirche in Hannover-Kirchrode steht mit ihrem mittelalterlichen Turm und spätbarockem Kirchenschiff im Herzen von Kirchrode und wird von einem Ensemble von neueren Bauten eingerahmt. Das bestehende Gemeindehaus auf dem dazugehörigen Grundstück soll einem deutlich kleineren Gebäude weichen. In dem sieben Teilnehmer zählenden Einladungswettbewerb haben wir den zweiten Preis für unseren Entwurf gewonnen.

Die Kirche im Mittelpunkt der Szenerie bildet den symbolischen als auch faktischen Orientierungspunkt für die Umgebungsbauten. Die verschiedenen Winkel, in denen die Gebäude zu der Kirche stehen, erzeugen eine Spannung in der räumlichen Verortung und machen das Ensemble zu einem besonderen Ort. Der Eingang zu dem neuen Gemeindezentrum steht in seiner Ausrichtung in unmittelbarem Dialog zur Kirche, zusammen mit dem denkmalgeschützten Pfarrhaus, bilden die Gebäude den Auftakt des Gebäudeensembles, wobei der Neubau als verbindendes Ordnungselement dient.

Ein feingliederiges Wegenetz verbindet die Gebäude untereinander, führt durch die parkähnliche Landschaft und prägt die neue grüne Mitte. Das neue Gemeindehaus folgt eben jener Leitidee – dem Atrium. Ein Zentrum wird umrundet von Satelliten – die Nutzungen gruppieren sich um eine Mitte.

Die Gestalt des Neubaus orientiert sich an der inneren Struktur, die Hülle folgt den unterschiedlichen Nutzungen. Eine Fassade aus klarer, ruhiger Backsteinhaut und eingeschnittenen, zurückgesetzten, bodentiefen Fenstern in den Haupträumen erzeugt eine sensibel reagierende, dynamische Form. Die Konzeption des Gebäudes schafft eine neue Verbindung zwischen Außen- und Innenraum, differenzierte Ein- und Ausblicke schaffen Verknüpfungen in die Umgebung und verankern den Neubau somit visuell.

Die Raumaufteilung  folgt der Idee des Atriums, das Foyer, das die Eingangssituation bildet, wird natürlich belichtet. Direkt angrenzend gelangen die Besucherinnen und Besucher zu den Räumen des Kirchenvorstandes sowie dem Raum der Begegnung und Jugend, die sich transparent zeigen. Der Gemeindesaal ist nach Südwesten und somit zum Garten ausgerichtet, hier steigt das Dach auf 4, 70  Meter an und erzeugt einen offenen, hellen Raum. Büros, Lager- und Nebenräume schließen sich an und wandern in einer ruhigen Raumfolge an der Südostseite entlang, die Bücherei findet sich schließlich in der ungestörten Südostecke wieder. Das Gemeindehaus vereint in sich flexible Nutzungsoptionen und behält dabei den Bezug zu seiner Umgebung und dem Ensemble im Blick.