Berufsbildende Schulen, Wolfsburg/ text

 

Standort: Wolfsburg
Wettbewerb: 3. Preis 2012
Auslober: Stadt Wolfsburg

Berufsbildende Schulen, Wolfsburg

Das Handwerkerviertel in Wolfsburg soll durch weitläufige Sanierungsmaßnahmen eine Aufwertung erfahren. Die Stadt Wolfsburg hat dazu einen beschränkten Realisierungswettbewerb mit 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausgeschrieben, um die im Sanierungsgebiet liegende Berufsbildende Schule zu modernisieren und neu zu strukturieren. Dafür soll der Altbau umgestaltet und ein Anbau realisiert werden. Die Neugestaltung des Schulhofs und Eingangsbereichs ist in dem Projekt ebenfalls mit einbezogen. Ziel des Wettbewerbs war es eine qualitativ und funktional hochwertige Schule zu entwerfen mit einhergehender ganzheitlicher Aufwertung des Quartiers durch neu gestaltete Außenräume.

Unser Entwurf verfolgt ein konsequentes Weiterdenken der vorhandenen Gebäudestruktur. Der Erweiterungsbau nimmt die Geschossigkeit, Konstruktionsachsen und Fassadenstruktur des vorhandenen Schulgebäudes als Vorlage und verdoppelt so das Gebäudevolumen. Die klare Grundrissstruktur des Bestandgebäudes wird weiterentwickelt, die Obergeschosse werden einfach und übersichtlich organisiert und beherbergen Unterrichts-, Verwaltungs- und Lehrerräume. Im Gegensatz dazu wird das Erdgeschoss frei gestaltet und bietet flexible Nutzungsmöglichkeiten für gemeinschaftliche Aktivitäten. Wie auch das Bestandsgebäude verfolgt der Neubau klare Proportionen und besetzt den Raum in einer kraftvollen Geste. Das in Haus A angewendete Motiv des umlaufend verglasten Sockels mit kräftig betonten Rundstützen wird ebenfalls aufgenommen und konzeptionell weiterentwickelt. Die Nebenräume und Funktionsbausteine sind in Form von Landschaftsinseln angeordnet und finden sich auch in der Außenraumgestaltung wieder. Einblicke, Ausblicke und Durchblicke geben dem Gebäude eine Transparenz, die die Eintretenden einladend und offen begrüßt. Die Berufsbildende Schule entwickelt sich dadurch zu einem Stadtbaustein mit eigener Identität  und vernetzt das Areal mit der Struktur der umliegenden Außenräume.

Zwischen dem Neubau und dem Schulgebäude besteht ein großzügiger Abstand von 17 Metern: Dies ermöglicht eine Ost-West-Durchquerung der Fläche zum Schulhof und addiert eine zusätzliche Freifläche. Den Auftakt zum Schulquartier bildet jedoch der neugestaltete Vorplatz. Dieser wird durch linear gepflanzte Baumreihen akzentuiert und unterstützt das visuelle Erlebnis der Gebäudekubatur. Hier entsteht ein Raum für Begegnungen, Kommunikation und das Ankommen. Das stark ausgeprägte Freiraum-Gerüst lässt den Platz für zukünftige Entwicklungen offen und bietet einen Ort mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten. Im Übergang zu der vorhandenen Turnhalle  bilden sanfte Erdmodellierungen eine grüne Liegewiese aus. Unterschiedliche Möbel wie Bänke, eine Bühne sowie ein Deck betonen die freiräumliche Gestaltung; vielfarbige Flächen für verschiedene Nutzungen stehen im Mittelpunkt. Die einheitlich verfolgte Formensprache unterstützt die Idee des „freiem Raums“ und schafft einen Ort mit Vielfalt und hoher Qualität für Schülerinnen, Schüler, Lehrende, Anwohnerinnen und Anwohner.